Dillspitzen

Lebensraum & Herkunft

Dill (Anethum graveolens) ist ein einjähriger Doldenblütler aus dem östlichen Mittelmeerraum und Westasien. Die Pflanze liebt volle Sonne, leichte Brise und lockere, sandig-lehmige Böden, auf denen Wasser rasch abfließen kann. In Gärten und auf kleinen Feldern bildet Dill feine blaugrüne Stängel mit Wolken aus zart gefiedertem Blatt. Für Kräuteraufgüsse arbeiten wir bevorzugt mit Dillspitzen: den duftenden, noch nicht vollständig aufgeblühten Dolden und weichen Blattbüscheln. Diese werden im Frühsommer von Hand geschnitten und in dünnen Lagen getrocknet, damit die ätherischen Öle erhalten bleiben. Bei Maison Tisane achten wir auf frischgrüne, intakte Spitzen, in denen Anis und Zitrus in der Nase bereits deutlich spürbar sind – ohne vergilbte Stängel oder hartes, verholztes Material. So bleibt Dill in der Mischung leicht, kulinarisch und präzise.

Wirkstoffe

Dill enthält ätherische Öle wie Carvon und Limonen, die für die charakteristischen Anis- und Zitrusnuancen sorgen. Leichte Flavonoide und grüne Bestandteile geben eine sanfte Kräuterstruktur. Zusammen erzeugen sie ein feines Aroma, das zugleich frisch und weich aromatisch ist, ohne vorherrschende Bitterkeit.

Ayurvedischer Ansatz

In der Ayurveda wird Dill als warmes, leicht aromatisches Kraut gelesen, das Vata Richtung gibt und Kapha Bewegung schenkt. Durch sein wärmendes Anisprofil erfordert Pitta ein gewisses Maß an Vorsicht. In alten mediterranen und westasiatischen Küchen galt Dill als „Marktkraut“: frisch, lebendig und verbunden mit dem Rhythmus des Kochens im Freien. Energetisch wirkt es öffnend und sanft wärmend, als würde eine leichte Brise die Aromen ordnen und klären.

Geschmacksprofil & Blending