Eibischwurzel

Lebensraum & Herkunft

Eibischwurzel stammt von derselben Pflanze wie Eibischblatt, erfordert aber einen längeren Anbauzyklus. In Sumpfwiesen und Uferzonen in Europa und Westasien entwickelt die Pflanze tiefe, weiße Wurzeln, die reich an Schleimstoffen und weichen Polysacchariden sind. Die Wurzeln werden erst nach zwei oder manchmal drei Jahreszeiten geerntet, wenn sie fest genug sind, um ohne Faserbruch geschnitten zu werden. Im Spätherbst wird die Pflanze ausgegraben, gewaschen und in lange Scheiben oder kurze Stücke geschnitten, gefolgt von einer langsamen Trocknung, um die cremige Textur zu erhalten. Maison Tisane wählt Wurzeln, die hell elfenbeinfarben und geschmeidig in der Faser sind, ohne dunklen Kern oder muffigen Geruch — ideal für einen ruhigen, einhüllenden Aufguss.

Wirkstoffe

Eibischwurzel enthält Schleimstoffe, Pektine und weiche Polysaccharide, die sich zu einem samtigen, cremigen Körper auflösen. Leichte Phenole und erdige aromatische Komponenten sorgen für einen subtilen, süß-holzigen Unterton. Die Wurzel wirkt vor allem auf das Mundgefühl: eine runde, einhüllende Weichheit, die Aufgüssen Tiefe verleiht, ohne ausgeprägtes Aroma. In Mischungen fungiert Eibischwurzel als tröstende, strukturelle Basis.

Ayurvedischer Ansatz

Eibischwurzel wird im Ayurveda energetisch zu den kühlen, nährenden Wurzeln gezählt, die sowohl Vata als auch Pitta ein Gefühl der Umhüllung geben. Der cremige, schwüle Unterton erfordert bei Kapha Vorsicht. In europäischen Traditionen war Eibischwurzel als „Winterwurzel“ bekannt: eine Speicherpflanze, die Wärme in kalten Jahreszeiten festhält. Diese Symbolik von Erweichung und Kontinuität klingt in der Tasse nach. Energetisch fühlt sie sich an wie ein weicher Mantel: kühl, tragend und still.

Geschmacksprofil & Blending