Chicoréewurzel

Lebensraum & Herkunft

Chicorée (Cichorium intybus) wächst als tiefwurzelnde Pflanze in sonnigen Straßengräben, Wiesen und auf kalkhaltigen bis sandigen Böden in ganz Europa. Die blauen Blüten verraten die lange, kräftige Pfahlwurzel, die sich im Laufe der Jahreszeiten mit Inulin und bitteren Laktonen füllt. Für den Einsatz im Kräuteraufguss werden die Wurzeln spät im Herbst geerntet, wenn die oberirdischen Teile beginnen, sich zurückzuziehen und die Wurzel maximal aufgebaut ist. Nach der Ernte werden die Wurzeln gewaschen, bei Bedarf leicht geröstet, um das Aroma zu vertiefen, und langsam getrocknet, um einen warmen, malzigen Ton zu entwickeln. Bei Maison Tisane wählen wir Wurzeln mit sauberem Bruch und einem natürlichen, leicht gerösteten Duft — niemals zu dunkel, damit der Aufguss zwar Tiefe, aber keine verbrannte Bitterkeit erhält.

Wirkstoffe

Chicoréewurzel enthält Inulin, bittere Laktonen und geröstete Aromaverbindungen, die zusammen für eine warme, fast kaffeeartige Tiefe sorgen. Die Wurzel verleiht einen runden, vollen Körper mit einer weichen Bitternote, die Mischungen Stabilität und Wärme schenkt. Sie wirkt als erdiger Gegenpol, der andere Aromen auf schöne Weise tragen kann.

Ayurvedischer Ansatz

Energetisch steht Chicoréewurzel in der ayurvedischen Lehre zwischen kühl und leicht wärmend: Sie besitzt genügend runde, erdige Tiefe, um Kapha Richtung zu geben und Pitta zu besänftigen, während die subtile Bitterkeit bei Vata Achtsamkeit erfordert. In europäischen Agrarkulturen war die Wurzel als „Feldanker“ bekannt: die Pflanze, die mit ihrer Pfahlwurzel die Erde öffnet. Diese Symbolik setzt sich im Kräuteraufguss fort — eine warme, ausbalancierte Bitterkeit, die Klarheit, Erdung und verfeinerte Struktur zusammenführt.

Geschmacksprofil & Blending