Brennnesselblatt

Lebensraum & Herkunft

Die Große Brennnessel (Urtica dioica) ist ein uralter Begleiter menschlicher Siedlungen und kommt in nahezu allen gemäßigten Regionen Europas, Asiens und Nordamerikas vor. Die Pflanze gedeiht auf stickstoffreichen, feuchten Böden entlang von Grundstücksgrenzen, Flussufern und Waldrändern, wo sie dichte Bestände bildet. Für Kräuteranwendungen sind vor allem die jungen Triebspitzen interessant: die oberen zwei bis vier Blattpaare, die im Frühjahr geerntet werden, bevor die Pflanze in Blüte geht. Die Stängel werden mit Handschuhen geschnitten, anschließend werden die Blätter abgestreift und getrocknet; beim Trocknen verliert die Brennnessel ihre reizende Wirkung, behält jedoch ihre grüne Frische. Bei Maison Tisane wählen wir Blattgut, das tief, aber klar grün ist, mit wenig verholzten Anteilen und einem sauberen, kräuterigen Duft. So verleiht Brennnesselblatt der Tasse Struktur und Leichtigkeit ohne Stall- oder Mufftöne.

Wirkstoffe

Brennnesselblatt enthält reichlich Chlorophyll, Mineralstoffe wie Eisen, Calcium und Kalium sowie Flavonoide, organische Säuren und leichte Gerbstoffe. Diese Fülle an Pflanzenstoffen schenkt der Brennnessel ihre tiefe Grüntönung und das unverkennbare, würzige Profil in der Tasse. Im Kräuteraufguss sorgt das Blatt für eine kräftige, aber saubere Basis mit einem trocken-grünen Nachhall, der anderen Kräutern Tiefe und Struktur gibt, ohne schwer zu wirken.

Ayurvedischer Ansatz

In der ayurvedischen Energetik würde Brennnesselblatt als kühl, mineralisch und ordnend gelesen: ein Blatt, das Pitta beruhigt und Kapha ein Gefühl von Leichtigkeit gibt, während Vata weitgehend neutral bleibt. In nordeuropäischen Traditionen galt junge Brennnessel als erstes „grünes Zeichen“ des Jahres, häufig verarbeitet in Frühlingsaufgüssen, die Erneuerung symbolisieren. Energetisch trägt das Blatt diese Stille des frühen Frühjahrs in sich: frisch, klar, nüchtern und auf sanfte Weise klärend.

Geschmacksprofil & Blending

Vorsichtsmaßnahmen